1. Die Wissenschaft von Geschehnissen. Diese Arbeit handelt uber die Bestimmtheit von Geschehnissen als Funktionen des Faktors t (Zeit). Der Begriff der Funktion ist hierbei im mathematischen Sinne, nicht im Sinne der
Physiologie genommen. In dieser funktionalen Auffassung liegt enthalten, daB wir uns nicht um ein "Wesen", eine "Bedeutung in sich" derjenigen Momente kum mern werden, die in funktionaler Beziehung zueinander stehen. Die
Geltung als Funktion innerhalb des ganzen funktionalen Zusammen hangs ist fur unsere Untersuchungen allein ihr Sinn. Wir untersuchen auch nicht die philosophische Begrundung und das Recht des Geltens dieser Momente, soweit es
das spezielle vor liegende Problem nicht erfordert. Wir erkennen fUr Geschehnisse "Er fahrung" als Begriindung des Geltens an. Die hier unbestreitbar vor liegenden philosophischen Probleme beruhren uns nicht. Es konnte aber
im Verlauf dieser Arbeit sich zeigen, daB Erfahrung als tatsach liches Geschehnis und entstandener Zustand in den Kreis von Gescheh nissen, den wir untersuchen, faUt. Wir werden dann auf das tatsach liche Geschehnis
"Erfahrung" eingehen mussen. Wissenschaft unterliegt Kategorien und Prinzipien, die Wissenschaft uberhaupt erst ermoglichen. Nicht die sollen hier erortert werden. Begriffliches Denken und Wissenschaftsbildung werden als
legitimiert vorausgesetzt. Aber es konnte im Verlauf dieser Arbeit sich zeigen, daB begriffliches Denken und die Entstehung von Wissenschaft als tatsachliche Geschehnisse Probleme funktionalen Charakters enthielten, die
Teilprobleme der hier erorterten Probleme waren. In diesem Fane werden wir auf das tatsachliche Geschehnis "begriffliches Denken" ein gehen.