Eine technisch-geschichtliche Arbeit erfordert eine Recht fertigung hinsichtlich ihres praktischen Nutzens. Fraglos ist jede Betrachtung technischer Hilfsmittel vergangener Zeiten, vom Urmenschen bis zum
mittelalterlichen Handwerker, von starkem Interesse für den Techniker und den Kulturhistoriker, aber darum handelt es sich hier nicht. Es wird lediglich die Entwicklung industrieller Hilfsmittel der beiden letzten Jahrhunderte
be handelt. Eine die wirtschaftlichen Zusammenhänge berücksichtigende und die Entwicklungslinien verfolgende geschichtliche Dar stellung der Metallbearbeitung vermittelt dem Fachmann die Erkenntnis logischer Zusammenhänge.
Sie zeigt die Gründe, aus denen heraus die Konstruktionen geschaffen und verbessert wurden, und aus früheren Richtungen läßt sich auf zukünftige schließen. Angesichts der Vielgestaltigkeit des Stoffgebietes er geben sich
leicht Verwirrungen, insbesondere im Unterrichts wesen. Hier kann die geschichtliche Entwicklung ordnend wirken. Sie schützt ferner vor vielfach verbreiteten falschen Vorstellungen von dem Alter der Bearbeitungsarten und
Konstruktionen, bei spielsweise vor einer Überschätzung der Verdienste der amerika nischen Technik, von der Viele glauben, daß von ihr allein alles Gute im Werkzeugmaschinenbau herrühre. Endlich muß eine vertiefte
historische Kenntnis der Werkstattstechnik zu einer richtigeren Einschätzung neu auftauchender Ideen, zur Vermeidung von Doppelarbeit und zu einer Entlastung der patent amtlichen Vorprüfarbeit führen. Die systematische
historische Erforschung der Technik ist zum guten Teil deutschen Ursprungs. Mit großer Liebe hat Fischer sich geschichtlichen Forschungen der Werkzeugma schinen gewidmet; er gibt aber kein Gesamtbild und vertieft sich Vorwort.