Behandlungsverfahren wendeten wir die Kuntherapie (Hypnose, Suggestion, auto­ genes Training, verstehendes Gesprach, Kurzbehandlung) und die Psychoanalyse an. Aus der Verschiedenartigkeit der Krankheitsbilder und der
psychotherapeutischen Ver­ fahren ergibt sich eine Differenzierung der Frage nach dem Behandlungserfolg, ein­ mal fiir die verschiedenen Syndrome, zum anderen fiir die verschiedenen Verfahren. Mit dieser Aufgliederung hoffen
wir die Schwierigkeit zu iiberwinden, der Aussagen iiber die Prognose der Psychotherapie stets unterliegen, wenn das Ausgangsmaterial und die Behandlungsverfahren nicht hinreichend definiert sind. LINNEMANN [116] sagt dazu:
"To describe the prognosis in psychotherapy is as unreasonable as it would be to analyse the results of general surgery as a whole". 1m Rahmen dieser Arbeit gilt es, die Probleme der Indikationsstellung, der diagnostischen
Begriffe wie des Behandlungserfolges in der Psychotherapie (d. i. die Frage nach den Kriterien, mit denen ein solcher zu beurteilen ist) einer griindlichen Untersuchung zu unter­ ziehen. Urn die katamnestische Priifung unseres
Materials in der Zukunft vorzubereiten, legen wir folgende Punkte fest: 1. Angaben iiber Auswahlkriterien, 2. iiber die Zusammensetzung des Materials (Alter, Geschlecht, soziale Klasse, Bildungsschicht, Herkunftsland, Land-
oder Stadtbewohner, Religion), 3. genaue Klassifikation der Krankheitsbilder und 4. der Schwere der Erkrankung (Dauer der Grundkrankheit wie der manifesten Symptomatik, behandelt - unbehandelt, Dauer bereits durch­ gefiihrter
stationarer und/oder ambulanter Therapie, Arbeitsfahigkeit), 5. Methode der Indikationsstellung, 6. Art und Haufigkeit der Behandlung, 7. Angaben iiber die Beurteilungskriterien der Ergebnisse unter besonderer Beachtung von
Symptom­ neubildung und Symptomwandel, 8. Heranziehung von Angaben und Befunden des Hausarztes oder anderer zwischenzeitlich behandelnder .Knte.