Kunst ist ein Ausdruck der Welt, der immer dann an Bedeutung gewinnt, wenn sich der Schöpfer einem Thema zuwendet, zu dem er etwas zu sagen hat. Edilson Ferri zeigt seine Vision der Stadt mit einem anderen Blick. Ob in der Mischtechnik oder in Fotomontagen, er präsentiert Fragmentierung und Nebeneinanderstellung als Merkmale eines Universums, in dem es möglich ist, mehrere Wahrnehmungen zu erzeugen. Historische Stätten aus der Hauptstadt São Paulo und anderen Umgebungen sowie Teile anderer Bilder werden in einem Spiel von Farben und Formen nebeneinander gestellt. Als ausgebildeter Architekt, dessen erste Schritte in der Kunst von der Freude an der Gestaltung kleiner Stadtlandschaften geprägt waren, erschafft Ferri derzeit seine eigenen Welten, in denen Denkmäler, Skulpturen, Gebäude und Menschen in einem reifen Dialog voller Sinn und Bedeutung interagieren. Ein wesentlicher Faktor liegt in der Betrachtungsweise des Alltags als Ausgangspunkt für eine Reflexion über die Bedeutung des scheinbaren Chaos, in dem wir in einer Metropole leben. All dem liegt eine innere Ordnung zugrunde, eine Suche nach imaginären Verwandtschaften, die dem Werk des Künstlers eine Mischung aus kritischer Würze gegenüber dem, was wir als real bezeichnen, und einem von differenzierten Kompositionen geprägten Schaffen verleihen.