Zuerst sind es Kindheitserlebnisse, die die Erinnerung ausmachen, später ist es ein Kollege am Arbeitsplatz, der hinterhältig tyrannisiert. Die eine Stimme, die den Kopf erfüllt, bekommt Begleitung von anderen schlechten Stimmen: Dave P., Yvett E., Svens Partnerin, Herr Hagen, Herr Müller schimpfen und schmeicheln, unterhalten und drohen. Der Wahnsinn kommt plötzlich: Von einem Moment zum nächsten wird das Ich von Christine Meerow beherrscht von Albträumen und Halluzinationen.

Schizophrenie ist nicht selten, statistisch durchlebt jeder Hundertste einmal im Leben eine schizophrene Episode. Trotzdem ist sie eine unverstandene Störung; sie erzeugt Angst und stigmatisiert. „Mein Stimmenhören" ist ein Erfahrungsbericht über das Leben mit einer Psychose. Direkt und ungeschönt schildert die Autorin den Kampf gegen ihre „Quälgeister", die Stimmen, die ihr Inneres beherrschen. Doch bei allem Leiden gelingt ihr die Teilhabe an der Normalität: Sie absolviert eine Ausbildung, heiratet, bringt eine Tochter zur Welt und führt ein weitgehend selbständiges Leben. Denn neben allem Zerstörerischen trägt sie Lebensmut in sich und in größter Not steht ihr ihr Schutzengel Emilia zur Seite, der sie vor dem Schlimmsten bewahrt.

Ein ehrliches und authentisches Buch, das Betroffenen Mut macht und Angehörigen die Furcht nimmt.