Wohl wenige Gebiete der technischen Wärmelehre lassen sich in derart dankbarer Weise mit dem Entropiebegriff behandeln wie der Kälteprozeß. Seine Darstellung im Entropiediagramm erfordert wenige Linien; sie zeigen die
Einflüsse der maßgebenden Größen und führen mit den einfachsten Mitteln zur Berechnung der Anlage. Als weiterer Vorteil ergibt sich eine gleichartige Entwicklung der Aufgabe, wie sie mit Erfolg bei Dampfturbinen,
Verbrennungsmotoren und Kompressoren eingeführt worden ist. Bedingung für diese Lösungsart ist das Vorhandensein praktisch brauchbarer Entropietafeln; deshalb sind der Schrift vier Tafeln für die wichtigsten Kälteträger
beigelegt (Ammoniak, Kohlensäure, schwef­ lige Säure und Wasserdampf). Damit sich die Berechnung einheitlich gestaltet, müssen alle Tafeln denselben Aufbau zeigen; zu den En­ tropien als Abszissen sind die absoluten
Temperaturen als Ordinaten aufgetragen (TB-Diagramm von Belpaire). Um die Benützung der Darstellungsart namentlich bei Anfängern zu fördern, ist im ersten Abschnitt das Entropiediagramm für Dämpfe eingehend erläutert, wobei
die thermodynamischen Grundgesetze auf den Kältevorgang Anwendung finden. Der zweite Abschnitt zeigt das Wesen der Dampfkompressions­ Kältemaschine und die Berechnung dieser wichtigsten Gruppe mit kurzer Berücksichtigung der
Nebeneinflüsse. Im dritten Teil sind die neueren Bestrebungen zur Benützung des Wasserdampfes gesondert behandelt und die Rechnungsart des noch wenig bekannten Verfahrens entwickelt. Da in neuerer Zeit dem Kälteprozeß durch
Expansion von Luft wieder Aufmerksamkeit geschenkt wird, enthält der vierte Abschnitt die Entropiediagramme dieses Vorganges unter Benützung der früher vom Verfasser eingeführten Tafeln. Man erkennt auch in diesen Auf­ gaben
die übersichtliche Darstellungsart aller Einflüsse. VI Vorwort.