Excerpt from Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Vol. 1: Unter Mitwirkung von 300 Fachgelehrten des in-und Auslandes; Aa Antonio De Miraguel<br><br>Bearbeitung in einer europäischen Sprache hier zum erstenmal versucht wurde, wird grade die kompetente Kritik etwaige Mängel der Auswahl und andere Punkte milde beurteilen. Es galt, die Auswahl der ostasiatischen Meister im Sinne der ost asiatischen Kenner, nicht der europäischen Liebhaber zu treffen, auf die Gefahr hin, daß die in Europa bekannteste und beliebteste Schule dabei nicht eben gut fährt. Die Mannigfaltigkeit ostasiatischer, namentlich japanischer Namengebung ist bekannt. Fast jeder gebildete J apaner führt mehrere Namen, und mancher Meister das be kannteste Beispiel ist Hokusai hat in reiferem Alter fast alljährlich seinen Namen gewechselt. In unserer alphabetischen Reihenfolge sind die ostasiatischen Künstler unter ihrem bekanntesten Namen zu finden, der in diesen Ländern der Künstler dynastien fast niemals ein Familienname ist. Von anderen geläufigen Namen, auch von häufig vorkommenden falschen Lesungen und Pseudonamen wird auf den Hauptnamen verwiesen. Die Transskription der chinesischen Namen ist die Wade sehe, der japanischen die der „romajikai Beide sind für Engländer berechnet und sehr unvollkommen, aber wegen ihrer weiten Verbreitung beizubehalten. Trotz der technischen Schwierigkeiten fügen wir den chinesischen und japanischen Namen die chinesische Schreibweise bei die allein Zweideutigkeit oder Vieldeutigkeit aus schließt. Im übrigen haben wir Faksimilia von Signaturen und Monogrammen nur dann gebracht, wenn es eine neue wissenschaftliche Frage verlangte.<br><br>Von besonderer Bedeutung für die Herstellung eines universalen Lexikons und seinen praktischen Wert ist der Grad der Aus führlichkeit der einzelnen Artikel und ihr Verhältnis zueinander. Wir bemühten uns in dieser Hinsicht in den immer wieder anders gearteteten Fällen die rechte Mittelstraße zwischen reizloser Kürze und überflüssiger Breite zu finden, über alle Hauptdaten und Facts des Lebens und des Oeuvre kurz und knapp zu unterrichten und durch gesichtete Literaturnach weise weitere Orientierung zu ermöglichen. Für die Biographien auch der berühm testen Künstler beschränken wir uns auf höchstens 15 Seiten, da natürücherweise die bekanntesten Namen im Lexikon weniger häufig als die unbekannteren gesucht werden und wir bei jenen sowohl im Text als in der Literaturangabe auf maß gebende Monographien hinweisen können Dagegen werden auch Künstler mittlerer Größe, z. B. Rudolf von Alt, verhältnismäßig ausführlich behandelt, wenn noch keine zusammenfassende Bearbeitung des Lebenswerkes vorliegt. Im übrigen gilt der Grundsatz, auf vollständige Oeuvreverzeichnisse zu verzichten, dafür aber eine von genauen Kennern der betreffenden Künstler getroffene Auswahl der sicheren Werke, der wertvollsten Kapitalblätter etc. Zu geben, auf etwa schon veröffentlichte Oeuvre wie Literaturverzeichnisse hinzuweisen und diese eventuell zu berichtigen und zu ergänzen. Die Tausende von bloß urkundlich, häufig auch mit We rkou, erwähnten Künstlernamen glaubten wir nicht übergehen zu dürfen, da doch der eine oder andere Bedeutung gewinnen kann aber wir beschränken uns bei diesen auf die not wendigsten Nachweise und auf wenige Zeilen. Selbstverständlich ließen sich bei der großen Verschiedenheit der künstlerischen Persönlichkeiten und der Überlie rorung detaillierte Regeln und Vorschriften für die Bearbeitung der einzelnen Biographien nicht durchführen, aber es gelang uns doch annähernd eine gleichmäßige Beband lungsweise dadurch zu erreichen daß wir den Mitarbeitern die Hauptpunkte des Programms: Genauigkeit, Sachlichkeit, Knappheit besonders empfahlen. Wir fanden auch darin fast durchweg schnelles Entgegenkommen, denn jede Zeit hat ihre be stimmten Maximen für lexikalische Behandlung.