Sphären (‚Migrantenviertel' und ‚SOHO Viertel') als weitgehend isoliert v- einander erlebt werden. Die architektonische Gestaltung und Funktionalisierung einzelner Neubauprojekte verstärkt diesen Eindruck, der sich in
der Produktion von ‚Reichenoasen' mit Concierge Systemen und Sicherheitseinrichtungen im Gebäude manifestiert. Als Grund für die bevölkerungsstrukturellen Veränderungen kann am eh- ten die starke Sanierungstätigkeit angegeben
werden. SOHO IN OTTAKRING hat für diese Sanierungsoffensive unterstützenden Charakter, da dadurch die Attraktivität des Viertels und damit die Marktpreise von sanierten Wohnungen, Gebäuden oder neu errichteten Immobilien
gestiegen sind. Die AkteurInnen dieser Dynamik sind einerseits Gebietsbetreuung und Bezirksvertretung, die sich bemühen, durch Investitionen eine „soziale Durchmischung der Wohnbevölke- 122 rung" zu erreichen. Zum anderen die
Wirtschaftskammer, die die Attraktivität 123 des Quartiers als lukrativen Investitionsstandort international präsentiert . Die Auswirkungen der Sanierungen auf die Bevölkerungsstruktur können aus der Art der Sanierung - frei
finanziert oder mit öffentlichen Fördermitteln - gefolgert werden: Die Überlagerung von Finanzierungsart und bevölkerungsstrukturellen Veränderungen gibt Hinweise darauf, dass durch die (Mietpreis)regulationen, die an
öffentliche Förderungen gekoppelt sind, der bevölkerungsstrukturelle Wandel weniger stark ist als bei frei finanzierten Sanierungen. Jedoch sind auch hier die quantitativen Daten zu verfeinern und um die Art und die
Rahmenbedingungen der einzelnen Sanierungsprojekte zu ergänzen, um zu detaillierten Aussagen zu gelangen. Geeignet hiefür wäre die Durchführung von Fallstudien. Der erste Forschungsschwerpunkt der vorliegenden Untersuchung
fokussiert auf die Auswirkung von Kunst- und Kulturprojekten auf die umgebende Stadtstr- tur. Am Beispiel von SOHO IN OTTAKRING wurden in unterschiedlichen Dimensionen die möglichen Einflüsse auf das umgebende Brunnenviertel - leuchtet.